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Der Traum von der "Wunderpflanze"

Greta Hamann13. August 2013

Viele bezeichnen den Neem-Baum aufgrund seiner positiven Eigenschaften auch als "Wunderbaum". Weltweit bekamen schon andere Pflanzen diesen inoffiziellen Titel. Nicht alle hielten ihre Versprechen.

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In Reihen angebaute junge Setzlinge grüner Jatropha-Pflanzen (Foto: Live Energies GmbH/George Francis)
Jatropha angepflanztBild: Live Energies GmbH/George Francis

Der Hype um die Jatropha (Jatropha curcas) war groß. Zahlreiche Firmen investierten Millionen Dollar in Anbauprojekte. Der Traum: Die Nüsse der Pflanze sollten hochwertiges Öl für Biosprit liefern und trotzdem den Anbauflächen für Nahrungsmittel keine Konkurrenz sein. Denn der Baum wächst auch in ausgelaugten Böden, die als Ackerfläche gar nicht zur Debatte stünden. Trotzdem wurden in den letzten Jahren Fälle, vor allem in Afrika und Indien, bekannt, in denen auch Nutzflächen für den Jatropha-Anbau in Anspruch genommen wurden. Außerdem zeigen neue Studien, dass die Jatrophapflanzen doch nicht den erhofften Ertrag bringen. Das "Grüne Gold" oder die "Aschenputtelpflanze", wie sie in den Medien bezeichnet wurde, vollbrachte doch keine Wunder.

Auch aus der Ölpalme lässt sich gut Öl extrahieren, das sich nicht nur für Biosprit, sondern für unzählige andere Produkte nutzen lässt. Doch Studien ergaben, dass durch die "Wunderpalme" teilweise noch mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt, als wenn auf fossile Brennstoffe zurück gegriffen würde. Ein Grund: Für den Anbau wurden weite Waldflächen gerodet.

Während viele andere Pflanzen als "Wunderbaum" bezeichnet werden, wird oft vergessen, dass es, zumindest im Deutschen, wirklich einen Wunderbaum gibt, den Ricinus communis. Zwar lässt sich auch aus ihm Öl (unter anderem als Träger für Biotreibstoff) gewinnen, doch wurden in ihn nie vergleichbar große Hoffnungen für den Klimaschutz gesetzt.