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Chronik zum Südchinesischen Meer

Rodion Ebbighausen8. April 2013
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A handout photo shows a Philippines Navy warship docked at the naval headquarters in Manila December 11, 2011. The U.S. Hamilton-class cutter, Manila's largest warship, was sent to check on Chinese fishing boats after a Philippines Navy surveillance plane spotted the Chinese vessels on April 8, 2012 in the Scarborough Shoal, a small group of rocky formations whose sovereignty is contested by the Philippines and China. Two Chinese surveillance ships arrived soon after the crew from the warship inspected the fishing boats on Tuesday. The surveillance vessels sailed between the warship and the fishing boats to prevent the arrest of any fishermen. The Philippines and China traded diplomatic protests on Wednesday over a standoff in the shoal, a jointly claimed area in the South China Sea, but Manila ruled out the use of force in its enforcement of local maritime laws. Picture taken December 11, 2011. REUTERS/Philippine Navy Handout (PHILIPPINES - Tags: POLITICS MARITIME MILITARY) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Philippinen China Streit um Seegebiet Fischereikontrolle im Südchinesischen Meer KriegsschiffBild: Reuters

1956

Juni - Taiwan besetzt Taiping, die größte Insel der Spratlys, die ursprünglich von Frankreich als Teil der Kolonie Indochina beansprucht und im Zweiten Weltkrieg von den Japanern als U-Boot-Basis ausgebaut wurde.

1970/71

Die Philippinen besetzen fünf Inseln der Spratlys und beanspruchen den gesamten westlichen Teil der Inselgruppe für sich.

1974

Januar – Die Schlacht um die Paracel-Inseln. Südietnam wird von der Volksbefreiungsarmee Chinas von den Paracel-Inseln vertrieben. 36 Soldaten sterben.

Südvietnam besetzt sechs Spratly-Inseln.

1983

August – Malaysia besetzt drei Spratly-Inseln.

1984

Die Philippinen treten dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) bei.

1986

Indonesien tritt dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) bei.

Oktober - Malaysia besetzt zwei Spratly-Inseln.

1988

März – Beim sogenannten Johnson-Riff-Gefecht zwischen Vietnam und China auf den Spratly-Inseln kommen 74 vietnamesische Seeleute ums Leben.

1992

Juni bis September – China beschlagnahmt 20 vietnamesische aus Hong Kong kommende Frachtschiffe. Der Vorwurf lautet auf Schmuggel.

Juli – Die Chinesen entladen auf dem Da-Lac-Riff der Spratly-Inseln Truppen und Material, um einen "steinernen Grenzstein der Souveränität" zu errichten.

1994

Vietnam tritt dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) bei.

China besetzt das von den Philippinen beanspruchte Mischief-Riff und errichtet darauf Gebäude.

1995

März – Die malaysische Marine feuert auf einen chinesischen Trawler, der innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone Malaysias gefischt haben soll.

Die taiwanesische Artillerie beschießt einen vietnamesischen Frachter, der sich einer von Taiwan gehaltenen Spratly-Insel genähert hat.

Das philippinische Militär vertreibt die Chinesen vom Mischief-Riff und zerstört alle darauf errichteten Gebäude.

1996

China, Malaysia und Brunei treten dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) bei.

1997

April – China und die Philippinen streiten um das Scarborough-Riff, auf dem sie mit Flaggen und anderen Markierungen ihre Ansprüche dokumentieren.

1998

Januar – 22 chinesische Fischer werden von der philippinischen Marine festgenommen. Sie sollen illegal am Scarborough-Riff gefischt haben.

Vietnamesische Soldaten schießen auf ein philippinisches Schiff und verletzen einen Fischer schwer.

1999

Mai - Ein chinesisches Fischerboot kollidiert mit einem philippinischen Marine-Schiff und sinkt vor dem Scarborough-Riff.

Juni – Erneut kollidiert ein chinesisches Fischerboot mit einem philippinischen Marine-Schiff und sinkt in der Nähe der Spratly-Inseln.

2000

Mai - Philippinische Soldaten greifen chinesische Fischer von den Palawan-Inseln an. Sie töteten einen Fischer und verhaften sieben.

2001

Januar bis März – Die philippinische Marine bringt 14 Fischtrawler unter chinesischer Flagge auf, konfisziert den Fang und geleitet die Schiffe aus dem von den Philippinen beanspruchten Seegebiet der Spratly-Inseln.

2002

August – Vietnamesische Soldaten feuern Warnschüsse auf ein philippinisches Flugzeug in der Nähe der Spratly-Inseln.

2008

Juli – Die chinesische Regierung warnt die Ölfirma Exxon Mobile davor, mit Vietnam einen Vertrag zur Erkundung abzuschließen, da dieser gegen die Souveränität Chinas verstoße.

2009

Juni – Ein chinesisches U-Boot kollidiert vor der philippinischen Küste mit dem Sonargerät eines Kriegsschiffs der USA.

2010

Mai bis Juli – Indonesien und China bringen gegenseitig mehrere Fischerboote auf. Sie beschuldigen diese jeweils, illegal in fremden Hoheitsgewässern gefischt zu haben.

Juni – Eine indonesische Patrouille geht vor der Natuna-Insel im Süden des Südchinesischen Meers auf Konfrontationskurs mit chinesischen Fischern, die von Booten des chinesischen Fischereiministeriums eskortiert werden.

2011

Februar – Eine chinesische Fregatte schießt Warnschüsse auf ein philippinisches Boot in der Nähe des Jackson-Atolls der Spratly-Inseln.

März – Die Philippinen verstärken die Grenzkontrollen an ihrer westlichen Seegrenze.

Mai – Chinesische Schiffe der Seeüberwachung und der Volksbefreiungsarmee werden verdächtigt, Baumaterialien auf von den Philippinen beanspruchten Inseln der Spratlys abgeladen zu haben.

Vietnamesische Behörden beschuldigen China, die Erkundungskabel des Explorationsschiffes Binh Minh 02 gekappt zu haben. Es operierte im Auftrag der vietnamesischen Öl- und Gasfirma PetroVietnam am Rand des vietnamesischen Kontinentalschelfs.

Juni – Ein chinesisches Schiff verfängt sich in den Kabeln eines vietnamesischen Explorationsschiffs 1.000 Kilometer von Hainan entfernt.

Die vietnamesische Marine führt zwei neunstündige Seeübungen mit scharfer Munition durch.

Juli – Ein nicht näher identifiziertes Schiff kontaktiert in internationalen Gewässern ein indisches Kriegsschiff und fordert eine Erklärung für seinen Aufenthalt in vietnamesischen Gewässern. Das Schiff hatte zuvor einen Hafen in Vietnam angelaufen.

Oktober – Ein philippinisches Kriegsschiff rammt ein chinesisches Fischerboot in umstrittenen Gewässern. Die philippinische Botschaft entschuldigt sich umgehend und spricht von einem Unfall.

2012

Februar – Nach vietnamesischen Medienberichten verhindern chinesische Behörden die Landung von elf vietnamesischen Fischern, die vor einem Sturm Zuflucht auf einer Paracel-Insel suchen. Vietnam protestiert, China weist die Behauptungen zurück.

China bringt zum Ausdruck, dass es nicht einverstanden ist mit der Exploration eines umstrittenen Ölfelds vor der Küste der philippinischen Insel Palawan.

März – Taiwan wiederholt seine Ansprüche auf das gesamte Südchinesische Meer.

Offizielle vietnamesische Quellen berichten, dass China 21 vietnamesische Fischer verhaftet hat und 11.000 US-Dollar für die Freilassung aller Fischer verlangt.

April bis Juni – Nachdem ein philippinisches Aufklärungsflugzeug chinesische Fischerboote am Scarborough-Riff ausgemacht hat, schickt die philippinische Marine ihr größtes Kriegsschiff, die BRP Gregorio del Pilar. Die Regierung in Manila behauptet, die Fischer würden illegal fischen. China sendet seinerseits Schiffe. Es kommt zu einer Pattsituation. Erst als die philippinischen Fischer wegen der anstehende Taifunsaison die Region verlassen, verlassen auch die chinesischen Boote die Region.

Die Philippinen führen mit den USA – trotz Protest von chinesischer Seite – eine militärische Übung durch, was angesichts der Pattsituation am Scarborough-Riff die Spannungen verschärft.

November – Die chinesische Provinz Hainan erhält die Erlaubnis, Schiffe, die in von China beanspruchte Gewässer eindringen, nach eigenem Ermessen zu stoppen und zu durchsuchen.

Mehrere Agenturen berichten, dass chinesische Fischer erneut Kabel des vietnamesischen Erkundungsschiffs Binh Minh 02 gekappt haben. Der Zwischenfall ereignete sich auf halber Strecke zwischen Hainan und dem vietnamesischen Festland. PetroVietnam räumte später ein, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe.

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