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Neue Eskalation im Südsudan

18. Dezember 2013

Die Lage im Südsudan verschärft sich. Bei den jüngsten Kämpfen sollen Hunderte Menschen getötet worden sein, Tausende sind auf der Flucht, berichten die Vereinten Nationen. Droht nun ein Bürgerkrieg im Südsudan?

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Flüchtlinge in einem Lager in Juba, im Südsudan (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba bleibt die Lage angespannt und gefährlich: In die Krankenhäuser seien 400 bis 500 Leichen eingeliefert worden, sagte der Leiter der UN-Friedenseinsätze, Hervé Ladsous, laut Diplomaten vor dem Sicherheitsrat in New York. Rund 800 Menschen seien durch die Gefechte zwischen rivalisierenden Fraktionen der südsudanesischen Armee verletzt worden. Die Zahlen stützen sich auf Aussagen von UN-Mitarbeitern vor Ort und sind noch nicht offiziell bestätigt.

Südsudanesen auf der Flucht

Präsident Salva Kiir erklärte, die Regierung habe die Sicherheitslage in Juba "vollständig unter Kontrolle". Dennoch sind den Vereinten Nationen zufolge schätzungsweise mehr als 10.000 Zivilisten auf der Flucht. Sie seien auf dem UN-Komplex in Juba untergekommen, erklärte die UN-Sonderbeauftragte Hilde Johnson. Auch die Afrikanische Union äußerte sich "höchst besorgt" und mahnte eine Deeskalation an.

Annette Weber zum Machtkampf im Südsudan

Warnungen vor Einreise

Die USA haben nun ihr gesamtes Peronal aus der Botschaft abgezogen und raten US-Bürgern dringend von der Einreise in den Südsudan ab. Auch das Auswärtige Amt in Berlin hat eine verschärfte Reisewarnung für das afrikanische Land veröffentlicht. "Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land soweit möglich zu verlassen", heißt es auf der entsprechenden Internetseite des Amtes.

Der Südsudan, der 2011 durch die Abspaltung vom Sudan seine Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und unterentwickelt, verfügt aber über große Ölreserven. In einem Bürgerkrieg wurden von 1983 bis zu dem Friedensabkommen im Jahr 2005 etwa zwei Millionen Menschen getötet.

Präsident Kiir ist umstritten. In den vergangenen Wochen warfen ihm Führungsmitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation und jetzt regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) öffentlich "diktatorisches" Verhalten vor.

nis/sti (afp, ap, rtr)